Wie fühlt sich ein Orgasmus an?

Wie fühlt sich ein Orgasmus an?

La petite mort: Die Poesie beschreibt den Orgasmus als „den kleinen Tod“, als himmlisches Aufflammen der größten Lust. Andere greifen auf bodenständige Bilder zurück: Jeder Muskel im Körper spannt sich an, bevor eine Welle der Entspannung durch jede Faser rauscht. Was fest steht: Der Orgasmus ist das beste Gefühl der Welt. Wir versuchen uns an einem Erfahrungsbericht.

Das passiert beim Orgasmus im Körper

Nähern wir uns dem Thema zunächst mit medizinischer Distanz: Was ist ein Orgasmus? Er wird definiert als der Höhepunkt des sexuellen Erlebens, bei dem die Muskeln im Genitalbereich ihre aufgebaute Anspannung entladen. Zur körperlichen Reaktion gesellt sich ein rauschähnlicher Zustand, der durch die körperliche Entspannung und die freigesetzten Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin herbeigeführt wird.

Der Orgasmus ist wahrscheinlich einer der komplexesten Vorgänge im menschlichen Körper. Er ist fein verwoben mit Schmerzempfinden, partnerschaftlicher Bindung, Fortpflanzung durch Ejakulation und vielen anderen Prozessen. Das ist alles schön und gut, aber das beschreibt nicht, wie sich ein Orgasmus anfühlt. 

Heutzutage finden die meisten Orgasmen nicht mehr zur Fortpflanzung statt, sondern weil sie sich fantastisch anfühlen. Für einen kurzen Moment fällt alle Anspannung vom Körper ab, der Kopf ist leer und frei und schwebt gefühlt 70 Meter über dem Erdboden. Positive Emotionen übernehmen die Kontrolle für ein paar himmlische Sekunden, bevor sich eine tiefe Befriedigung einstellt.

Dieser Zustand hält nicht ewig an, aber er hallt mehrere Stunden in den Alltag nach. Studien zeigen, dass regelmäßige sexuelle Höhepunkte einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben können. Sie senken angeblich das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, helfen gegen Migräne und wiegen uns zärtlich in den Schlaf. Wenn das kein Argument ist, was dann?

Warum sich jeder Orgasmus einzigartig anfühlt

Wenn du zwei Menschen fragst, wie sich ein Orgasmus anfühlt, bekommst du fünf Antworten. Und alle davon sind wahr. Wenn du dich gelegentlich dem einsamen Vergnügen hingibst oder den Matratzentango tanzt, kennst du es von dir selbst: Orgasmus ist nicht gleich Orgasmus. 

Es gibt die feinen, zarten Höhepunkte, die schnell das Gefühl der Erleichterung bringen und die rauschenden Wellen, die sich über dir zu multiplen Orgasmen aufbäumen und dich von den Füßen reißen. Manche beschreiben es als Freisetzung von Energie, andere als stillen, intimen Moment. Das Orgasmus-Gefühl unterscheidet sich nach Intensität, Tageszeit und Laune.

Und dann gibt es da noch die Orgasmus-Mythen. Der weibliche Orgasmus ist ein Schlachtfeld der Meinungen und Forschungsergebnisse. Gibt es einen Unterschied zwischen vaginalem und klitoralem Orgasmus? Spielt es eine Rolle, ob ein Penis am Höhepunkt beteiligt ist oder erledigt ein Rabbit-Vibrator den Job genauso gut?

Die Tatsache ist: Jeder Körper ist anders. Manche Frauen können durch Penetration zum Orgasmus kommen und dabei squirten, andere brauchen ihren Satisfyer auf der höchsten Stufe. Und das ist vollkommen in Ordnung. Der Weg ist das Ziel, aber es ist dem Ziel egal, ob du es per Wanderung oder Helikopter erreichst.

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